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Nationalpark Plitvicer Seen – Naturparadies und UNESCO-Weltnaturerbe

Der Nationalpark Plitvicer Seen ist der älteste Nationalpark Südosteuropas. Im Jahr 1979 wurde das artenreiche Naturparadies als eines der weltweit ersten Naturdenkmäler in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Zerklüftete Karstlandschaften und tiefe Urwälder

Der Nationalpark Plitvitzer Seen gehört zu den eindrucksvollsten Naturreservaten Kroatiens und zieht alljährlich etwa eine Million Besucher an. Auf einer Fläche von knapp 300 Quadratkilometern erwartet Sie eine urwüchsige Landschaft, die von bizarren Felsformationen, türkisblauen Seen und tosenden Wasserfällen geprägt ist. Im Westen wird der Nationalpark von den Gebirgszügen der Mala Kapela und im Osten vom Plješevica-Gebirge begrenzt. An den Berghängen ziehen sich unkultivierte Buschen-, Fichten- und Tannenwälder entlang, die zahlreichen Tierarten als Rückzugsort dienen. Viele Bereiche dieser Urwälder sind vollkommen unberührt und beherbergen zahlreiche endemische Pflanzenarten. Die Region gehört zum südosteuropäischen Karstgebiet mit unzähligen Höhlen und Grotten, die das Wasser in Jahrmillionen aus dem Fels gewaschen hat. Geologisch besteht der Untergrund des Nationalparks Plitvitzer Seen aus verschiedenen Gesteinsschichten, was zum Entstehen der charakteristischen Seenlandschaft geführt hat. 

Faszinierende Seenlandschaften und atemberaubende Wasserspiele

Zu den eindrucksvollsten Naturphänomenen im Nationalpark Plitvitzer Seen gehören die türkisfarbenen Seenlandschaften mit ihrem kristallklaren Wasser. Im Einzugsgebiet des geschützten Naturparadieses liegt das Quellgebiet des Flusses Korona. Der Flusslauf windet sich auf seinem Weg zum Mündungsgebiet an der Adriaküste durch das poröse Karstgestein und überwindet dabei 156 Höhenmeter.

Insgesamt 16 kleine und große Seen durchfließt die Korona im Nationalpark Plitvitzer Seen. Die Gewässer sind über unterirdische Kanäle und oberirdische Flussläufe miteinander verbunden und gelten als die Hauptattraktion des Naturschutzgebietes. Das Wasser ergießt sich über unzählige Stufen, Felskanten und Barrieren von einem See in den nächsten. Einmal fließt es sanft und gemächlich zwischen den Bäumen dahin, um kurz darauf an anderer Stelle unter donnerndem Getöse als Wasserfall in die Tiefe zu stürzen. Seit Jahrtausenden verändert der Wasserlauf immer wieder die Landschaft. Ständig sucht sich der Fluss ein neues Bett. Die Korona türmt an einer Stelle hohe Geröllbarrieren auf und trägt an anderen Orten das lose Gestein ab. 

Die artenreiche Fauna des Nationalparks Plitvitzer Seen

Der Nationalpark Plitvitzer Seen ist ein in weiten Teilen von Menschenhand unberührtes Gebiet und beherbergt eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt mit zahlreichen endemischen Arten. Hinsichtlich des Artenreichtums gehört der Park zu bedeutendsten Lebensräumen Kroatiens. Der Nationalpark wurde bereits im Jahr 1949 gegründet und wegen der umfangreichen Schutzmaßnahmen konnte sich eine unglaubliche Artenvielfalt entwickeln. Zu den größten Säugetieren im Nationalpark Plitvitzer Seen gehören frei lebende Bären und Wölfe. In dem Naturschutzreservat ist die größte wild lebende Braunbärpopulation Europas beheimatet. Rund 50 Säugetierarten sind darüber hinaus im Park heimisch. Dazu gehören Luchse, Otter und Hirsche. In den Gewässern sind Bachforellen, Sumpfschildkröten und die in Europa selten gewordenen Flusskrebse beheimatet.

Selbst die vom Aussterben bedrohten Grottenolme haben in den unterirdischen Karsthöhlen einen letzten Zufluchtsort gefunden. Überaus vielfältig ist die Vogelwelt im Nationalpark Plitvitzer Seen. Letzten Zählungen zufolge leben 157 Arten in dem geschützten Areal.

Die Pflanzenwelt des Nationalparks

Rund 75 Prozent der gesamten Fläche des Nationalparks Plitvitzer Seen ist von dichten Wäldern bedeckt, während etwa 23 Prozent des Areals aus Wiesen- und Graslandschaften bestehen. Von den rund 1.270 im Park vorkommenden Pflanzenarten wurden bisher 75 als endemisch identifiziert. Das bedeutet, dass sie zuerst in diesem Lebensraum entdeckt und beschrieben wurden. Allein 55 verschiedene Orchideenarten sind im Nationalpark heimisch. Zahlreiche Arten sind streng geschützt und dürfen nicht entfernt und mitgenommen werden. Zu den Besonderheiten des kroatischen Nationalparks gehört ein 80 Hektar großer Urwald, der zum größten Teil aus Tannen und Buchen besteht. Er befindet sich im Nordwesten des Naturschutzgebietes und einige Bäume besitzen ein Alter von mehr als 700 Jahren.

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